Biofabrik Headquarter

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Nach mehr als einem Jahrzehnt in der Hardware-Industrie haben wir die üblichen Herausforderungen bewältigt, mit denen Clean-Tech-Startups weltweit zu kämpfen haben. Durch enorme Anstrengungen und den Aufbau weltweiter Partnerschaften ist es uns jedoch gelungen, eine leistungsfähige und skalierbare Infrastruktur zu schaffen. Im Zuge unseres weiteren Wachstums freuen wir uns, unseren neuesten strategischen Schritt bekannt zu geben: Wir entwickeln unsere Technologien nicht länger selbst, sondern öffnen unsere Infrastruktur für weitere Start-ups. Unsere neue Plattform – die Impact Family – bietet Hardware-Startups die Möglichkeit, ihre Ideen global zu skalieren. Die Startups können sich dabei auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und von der Erfahrung und Infrastruktur der Biofabrik profitieren. Dies ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer Wirtschaft mit positiven ökologischen Wirkungen.

Ein Beitrag von Oliver Riedel

Die beste Nachricht zuerst: Weltweit können wir aus der Mitte unseres mittlerweile gar nicht mehr so kleinen Universums der Cleantech-Unternehmen eine immer größer werdende Anzahl an Unternehmensgründungen im Umweltsektor beobachten. Während wir vor mittlerweile elf Jahren mit unserer Technologie zur Umwandlung von Plastik in Kraftstoff und neues Plastik noch halbwegs allein auf weiter Flur standen, sind wir heute von einer erfreulichen Anzahl von Teams umgeben, die sich ebenfalls auf die mutige Reise gemacht haben und mit teilweise beeindruckenden Technologien aufwarten.

 

Aber nicht nur im nun endlich in den letzten Köpfen angekommenen Bereich des chemischen Recyclings, sondern in unzähligen anderen Bereichen sprießen quasi täglich neue Gründungen, Ideen und Erfolge aus dem Boden. Lösungen für Trinkwasser aus der Luft, Wasserstoff aus Wüstensonne, Speichersysteme für Energie oder komplett neu gedachte nachhaltige Lösungen für CO₂-Minimierung geben immer öfter Anlass, aus dieser Hinsicht positiv in die gemeinsame Zukunft des Planeten zu schauen.

 

Neben sich stetig verbessernden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen freut es uns aber besonders, dass auch die Kapitalseite, allen voran Wagniskapitalgeber und Private Equity immer mehr erkennen, dass wir mit dem X-ten Softwareprodukt nicht die Welt retten können, sondern dass auch der Kapitalmarkt die Risiken von Cleantech-Startups mittragen muss und entsprechende Fonds aufzulegen beginnt.

 

Dies alles stellt die Weichen für eine Ökonomie, deren Basis eine gesunde Ökologie ist. Und das lässt zumindest uns, die in der Mitte des Geschehens sitzen, sanfte Hoffnung verspüren, dass wir die Zukunft für unsere nachfolgenden Generationen doch noch in die richtige Richtung lenken können.

 

Das darf man, glaube ich, ruhig auch mal so sagen in einer Welt, die von schlechten Nachrichten und Untergangsszenarien beherrscht wird. Das heißt nicht, dass alles im grünen Bereich ist, so wie es ist, aber es heißt, dass immer mehr Menschen glauben, die Probleme lösen zu können, vor denen wir als Gesellschaft stehen – und sich auf den Weg machen, anstatt zu jammern. Aber das stellt diese Unternehmer im Umweltbereich vor einige spezielle Challenges:

Greentech Startups und ihre speziellen Herausforderungen

Neben den üblichen Herausforderungen, denen sich ein Unternehmen klassischerweise stellen muss, stehen Hardware-Startups vor einigen besonderen:

 

Forschung und Entwicklung sind teuer und zeitintensiv, durch mangelnde Finanzierungslösungen überstehen die wenigsten Entwickler, besonders in unserer Hemisphäre, die ersten wichtigen Jahre. Die Zeit von der Idee bis zum ersten funktionalen Prototyp ist daher die erste kritische Hürde, die es zu meistern gilt und an welcher die meisten Gründungen scheitern.

 

Sollte diese Phase erfolgreich überstanden sein, stehen die Genehmigungen und Zertifizierungen, sowie der Aufbau einer funktionalen Serienfertigung aus. Diese Phase kann sich ohne Weiteres als ebenso lang und aufwändig herausstellen, wie die Phase der Entwicklung – und sie wird am häufigsten unterschätzt. Aber nicht nur das. In der Regel ist diese Phase bislang noch nicht finanzierbar und eine professionelle und skalierbare Fertigung verschlingt meist massive Mengen an Working Capital, bis der erste Kunde beliefert ist.

 

Und sollte man zu den wenigen Prozent gehören, die auch diese Stufe erfolgreich meistern, gilt es eine funktionierende technische Marketing- und Vertriebsstruktur aufzubauen, die planbar zu skalieren vermag. Klassische Marketingkanäle funktionieren bei Investitionsgütern im Millionenbereich mit hoch erklärungsbedürftigen Produkten nicht, bis auf wenige Ausnahmen. Sales Engineering mit sich ständig ändernden Produktspezifikationen können sich meist nur lang gewachsene und große Unternehmen leisten – welche aber seltenst bereit sind, ihre Ressourcen für Start Ups zu öffnen.

 

Und damit kommen wir zur letzten und größten Challenge: internationale Skalierung, Inbetriebnahmen und Supportsysteme. Denn während ein Software-Startup per Klick einfach mehr Serverarchitektur bei einem der bekannten Cloudanbieter ordert, um die doppelte Kundenmenge abzuarbeiten, muss bei Hardware tatsächlich physische und menschliche Infrastruktur bereitgestellt werden, um mit dem Sales-Wachstum mitzuhalten. Und sollte dieses im dreistelligen Prozentbereich pro Jahr liegen, so wie bei uns, dann kann es schonmal zu schlaflosen Nächten kommen.

 

Also long Story short: Hardware is Hard Business. Aber wie sieht nun die Lösung aus? Aber wie sieht nun die Lösung aus?

 

Welcome to the Impact Family!

Wir haben die letzten elf Jahre mit diesen Problemen gekämpft und die meisten davon erfolgreich gelöst. Mit Repräsentationen in mittlerweile mehr als 40 Ländern, drei aktiven Serienfertigungspartnern weltweit, drei eigenen etablierten Technologien und einem Sales Operation Center, die mehrsprachig globale Sales Aktivitäten auf höchstem technischen Niveau abbilden, haben wir für 1.000 Probleme 1.001 Lösungen gefunden.

 

Und genau diese Infrastruktur ist es, die andere Tech Startups brauchen. Was lag also näher, als diese wertvolle Struktur für andere Startups zu öffnen, die zwar funktionierende Prototypen vorweisen können, aber vom gesamten Rest meilenweit entfernt sind?

 

Und da ist sie, die Impact Family:

Flyweel Biofabrik 2.0

Wir möchten für jedes Team, egal ob aus Universitäten, privaten Unternehmen, Erfindern oder Spin Offs, die Plattform bieten, die ihnen fehlt. Dabei gehen wir in klar definierten Schritten vor: Dabei gehen wir in klar definierten Schritten vor:

 

  • Bei der technischen und kaufmännischen Bewertung prüfen wir Technik, Team und Business Case und wählen die erfolgversprechendsten Modelle aus.

 

  • Im Anschluss wird in einer globalen Marktanalyse über unsere Partner und Operation Center der adressierbare Markt ermittelt und der Product Market Fit sowie die ungefähre Weltmarktgröße analysiert. Bei Bedarf investieren wir selbst oder Partner an dieser Stelle potentiell in das Unternehmen.

 

  • Ist dieser Schritt erfolgreich, werden dedizierte Teams die Marketingunterlagen, technischen Dokumentationen und Salesstrukturen aufbauen, die einen globalen Rollout ermöglichen.

 

  • Im Anschluss an diesen Schritt übernehmen unsere Serienfertigungspartner bei Bedarf die komplette Fertigung, globale Inbetriebnahmen und die Trainings der Kunden.

 

  • Unser Tech-und Helpdesk-Team betreut gemeinsam mit den Technologiepartnern im Anschluss die Kunden, lernt aus Fehlern und entwickelt die Anlage stetig weiter, worauf wiederum Sales und Serienfertigung angepasst werden.

 

Dieses Flywheel soll für stete und dauerhaft verbesserte Produkte sorgen und wird abgerundet von unseren Trading Partnern, welche die entstehenden Produkte wie Kraftstoffe, CO₂ -Zertifikate, Recyclingplastik oder Dünger weltweit handeln – inkl. Logistikmanagement, Abrechnung, leistungsbezogen und mit vollkommener Transparenz für alle Partner.

Auf geht’s!

Mit dieser Plattform bieten wir Startups endlich das, was sie am nötigsten brauchen, um ihre Ideen weltweit zu skalieren und geben ihnen selbst die Möglichkeit, sich um ihre Kernkompetenz zu kümmern: die stete Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Technologie. Dabei sehen wir die verschiedenen Lösungen in ähnlichen Sektoren nicht als Konkurrenten – sondern sämtlich als Teil der Lösung, die es richtig zu verteilen gilt.

 

Am Beispiel der Pyrolyse gibt es mittlerweile unzählige Player, spezialisiert auf verschiedenste Reststoffe oder Produktionskapazitäten und mit teilweise hoch innovativen Detaillösungen. Und nicht jeder Kunde hat die gleichen Anforderungen, so dass verschiedene Lösungen für verschiedene Kunden passen. Und je mehr Lösungen wir haben, desto umfassender können wir Kundenprojekte abbilden. Unser globaler Abnahmevertrag mit einem der größten Rohstoffhändler der Welt sichert dabei für jeden Kunden ein sicheres Geschäftsmodell ab.

 

Als wir zu Beginn des Jahres 2022 den Testlauf für das Impact Family Projekt mit einem kleinen Team starteten, waren wir uns nicht im Ansatz der überwältigenden Menge an guten Ideen und Projekten bewusst, die uns seither erreicht haben. Und jeden Tag kommen neue hinzu. Starten werden wir nun mit den folgenden beiden Technologien:

 

Starten werden wir nun mit den folgenden beiden Technologien:

 

Biotumen

Biotumen ist ein Bindemittel, das aus Reststoffen natürlichen Ursprungs hergestellt wird und das Potenzial hat, die Baubranche zu revolutionieren. Es ist eine nachhaltige Alternative zu Bitumen, das aus Rohöl gewonnen wird und nicht nur eine begrenzte Ressource darstellt, sondern auch stark verschmutzend ist. Das Biotumen der Biofabrik wird aus organischen Abfällen hergestellt und ist damit nicht nur nachhaltig, sondern auch kosteneffizient. Biotumen hat ein breites Anwendungspotenzial, von Straßenbau und Dachabdichtung bis hin zum Brückenbau und zur Pipeline-Beschichtung.

WASTX Cleanic

Klinische Abfälle stellen in quasi allen Regionen der Welt nach wie vor ein riesiges Problem dar. Während sie in den Industrieländern mehrheitlich sehr teuer und umweltbelastend verbrannt werden, landen sie in Entwicklungsländern häufig einfach auf der Müllhalde und stellen die Quelle für Infektionen und Krankheiten dar. Allein in den USA wird in Kliniken und Krankenhäusern jedes Jahr so viel kontaminierter Abfall produziert, dass man 26 Mal das Empire State Building damit füllen könnte. Die WASTX Cleanic löst dieses Problem nicht nur vollautomatisiert, sondern sogar profitabel für die Betreiber.

Für uns als Biofabrik stellt dieser Strategiewechsel – weg von der Entwicklung von Technologien, hin zur Plattform für die besten und einflussreichsten Technologien, die ein Umweltproblem nachhaltig mit dezentraler Hardware löst – den logischen nächsten Schritt auf unserer hoffentlich noch langen gemeinsamen Reise dar.

 

Für die Startups ist es unseres Wissens nach die erste und einzige Plattform, die auf einem internationalen Niveau eine Fullfilmentlösung für alle Herausforderungen liefert, denen sich ein Cleantech-Unternehmen von Beginn an stellen muss.

 

Für Finanzpartner und Investoren ist es eine Lösung, ihre Investments über ein professionelles System zu ergänzen und den Unternehmenserfolg der Targets über etablierte Prozesse und messbare Systeme physisch und logisch abzusichern.

 

Und für unseren Planeten könnte es eine große Chancen sein, weltverändernde Technologien, die es sonst nie aus der Garage des Erfinders auf den Weltmarkt geschafft hätten, global ausrollen und andere Teams zur Nachahmung bewegen zu können.

 

Denn man mag von Tesla und seinem CEO halten, was man will: zu zeigen, dass etwas funktioniert, kann manchmal eine ganze Industrie zum Besseren auf den Kopf stellen, auch wenn die zugrunde liegende Idee vielleicht am Ende nur den Basisbeweis erbracht hat.

 

Das war bei Elektroautos so, das war bei der Pyrolysetechnik so und wir glauben, dass es viele weitere Technologien gibt, die nur einen kleinen Schubs brauchen, um einen großen Einfluss auf alteingesessene Branchen zu haben. Freuen wir uns also gemeinsam auf eine neue Episode nicht nur unserer eigenen, sondern auch der Geschichte möglichst vieler Partner, für welche diese Plattform eine hoffentlich hilfreiche Lösung bieten wird.


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