Hilfe für die Ukraine

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Die Lage in der Ukraine geht uns alle etwas an. Wir sind nicht nur indirekt betroffen, sondern sehen uns einem Krieg gegenüber, der nur wenige hundert Kilometer von uns entfernt ist. Viele unserer Mitarbeiter:innen, Geschäftspartner:innen und Freund:innen haben Bekannte oder Familie in der Ukraine und tausende Menschen an den Grenzen brauchen genau jetzt unsere Hilfe. 

Einfach Business-as-usual zu betreiben ist undenkbar. Es liegt vielmehr in unserer Verantwortung zu helfen und unsere Mittel für die Menschen in der Ukraine und an den Grenzen einzusetzen. Mit den Kompetenzen und dem Team, das wir uns über die Jahre aufgebaut haben können wir genau jetzt etwas bewegen. Deshalb haben wir uns entschieden unsere Ressourcen zu nutzen, um eine eigene Hilfsorganisation auf die Beine zustellen.

+++ Update 18.04.2022 +++

Update: Projekt YOUKRAINE

In den letzten Wochen haben wir unsere Bemühungen so weit wie möglich auf die aktuelle humanitäre Krise in der Ukraine konzentriert, denn der Ausbruch des Krieges mitten in Europa kam unerwartet. Daher wurden die Nachbarstaaten der Ukraine und andere Länder zusätzlich mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Dementsprechend waren Freiwillige die ersten die an den Grenzen Unterstützung leisteten und auch wir sahen es als besonders wichtig an, den Menschen an der Grenze mit der von uns entwickelten Fahrerplattform zu helfen. Die professionelle Hilfe durch NGOs und Regierungen wurde erst kurze Zeit danach geleistet.

Obwohl der Krieg noch andauert, wurden von Regierungen und NGOs neue unterstützende und besonders sichere Infrastrukturen entwickelt, um Menschen, die in den Westen ziehen, Transfer, Unterkunft und Sachspenden zu bieten. Diese sind in erster Linie darauf ausgerichtet, das Risiko des Menschenhandels zu eliminieren, da freiwillige Fahrer mit lokalen Organisationen in Verbindung treten müssen, um validiert zu werden. Wir empfehlen daher den freiwilligen Fahrer:innen, sich mit den zuständigen deutschen Behörden in Verbindung zu setzen, um die entsprechenden Dokumente ausstellen zu lassen.

Da sich die Erstaufnahmestellen nun vorrangig auf den Busverkehr konzentrieren, wurden im Laufe der Zeit sicherere Strukturen geschaffen. Dabei haben staatliche Organisationen auch federführend den Registrierungsprozess an einigen Erstaufnahmestellen übernommen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, dass unsere Mitfahrplattform derzeit nicht benötigt wird. 

Obwohl wir hoffen, dass diese Krise bald vorüber ist, sind wir bereit, unsere Plattform bei Bedarf wieder zu öffnen. Ein großer Teil der Hilfe kann durch finanzielle Unterstützung geleistet werden, die die Ukraine direkt erreicht. Daher werden wir auch weiterhin Geldspenden sammeln. 

Damit die Geldspenden direkt in der Ukraine ankommen, arbeiten wir mit der Dresdner Initiative Arche Nova e.V. zusammen, die sich auf Katastrophenhilfe spezialisiert hat:

Kontoinhaber: arche noVa e.V.
Bank: Bank für Sozialwirtschaft
Stichworte: Ukrainehilfe Biofabrik
IBAN: DE78 8502 0500 0003 5735 00
BIC: BFSW DE 33 DRE

 

+++ Update 05.04.2022 +++

Impressionen des ersten Konvois

Am 5. März fuhr unser erster Konvoi, bestehend aus 13 Transportern, nach Przemysl, Polen, nahe der ukrainischen Grenze, zum ersten Aufnahmezentrum. Unsere freiwilligen Fahrer:innen lieferten notwendige Hilfsgüter und Sachspenden ab und ermöglichten den Geflüchteten gleichzeitig den Transfer über in den Westen.


+++ Update 04.04.2022 +++

Fahrten nach Polen

Wir empfehlen allen freiwilligen Fahrer:innen, ihre Fahrt vor der Abfahrt mit den zuständigen Behörden abzustimmen, damit sowohl die Fahrt als auch die Unterbringung für die Geflüchteten koordiniert werden können.

 

+++ Update 28.03.2022 +++

Sachspenden in Polen

Aufgrund der vielen Geflüchteten in Polen werden vor allem dort verstärkt Sachspenden benötigt. Zu diesem Zweck haben wir eine Liste von Organisationen erstellt, die diese vor Ort annehmen und auch direkt in die Ukraine transportieren.

Aufgrund russischer Sabotage in den Sachspendenlagern haben wir die Namen absichtlich weggelassen, um die Organisationen nicht namentlich zu nennen. Wir können jedoch garantieren, dass es sich um vertrauenswürdige Organisationen handelt, die sicherstellen, dass die Spenden bei den Menschen ankommen, die sie am dringendsten benötigen.

+++ Update 13.03.2022 +++

Grenzreport aus Przemysl

Seit mittlerweile fünf Tagen steht das neue Lagezentrum in Przemysl. Fünf Tage in denen viel passiert ist. Am frühen Mittwochmorgen startete ein dreiköpfiges Team, bestehend aus Mitarbeiter Leo, Helfer Bo und Übersetzerin Natalia, ihre Arbeit vor Ort. Das erste Ziel bestand darin, einen Überblick über die Lage im Camp zu erhalten. 

Das Camp, welches auf dem Gelände eines umfunktionierten Shopping-Centers errichtet ist, bietet in Lagerhallen und den ehemaligen Geschäften Platz für mehr als 5000 Geflüchtete pro Tag. Auf dem großen Parkplatz, welcher sich vor dem Gebäude befindet, herrscht reges Treiben. Hier kommen Reisebusse und Privat-PKW aus ganz Europa an und suchen nach Menschen, die eine Fahrt benötigen. Darüber hinaus teilen Initiativen und Hilfsorganisationen tagtäglich warmes Essen und Getränke aus, provisorische Supermärkte verteilen Babynahrung, Hygieneartikel sowie weitere Sachspenden. In der Abenddämmerung und bei Nacht spenden Feuerschalen Geflüchteten und Freiwilligen Wärme, da die Temperaturen teils weit unter null Grad sinken. 

Der Großteil spielt sich jedoch im Inneren ab. In teils riesigen Sälen bieten Feldbetten und Matratzenlager den Menschen eine Bleibe für die Nacht. Hier treffen alle aufeinander: Kinder und Jugendliche, alte Menschen, Frauen, viele Haustiere und einige wenige Männer. Ruhig wird es hier nie. Da wo früher die Namen der Geschäfte standen, sind jetzt mit Spraydosen Nummern angesprüht – von 1 bis 16.

Jeder Nummer kommt eine besondere Bedeutung zu. In Raum sechs können sich Fahrer*innen registrieren, Raum acht ist wie ein Second-Hand-Store für Kleiderspenden und in Raum sieben befindet sich die provisorische Apotheke. Auch ein Erste-Hilfe-Raum, Rückzugsorte für schwangere Frauen und Kleinkinder, sowie verschiedene administrative Stellen sind eingerichtet. Viele der Nummern sind jedoch Sammelstellen für Menschen mit spezifischen Reisedestinationen.. So auch Raum zehn. Hier warten Menschen auf eine Weiterreise nach Deutschland, Dänemark oder in die Beneluxstaaten.

 

An- und Abreise in 24 Stunden

In den ersten Tagen bestand ein Großteil der Arbeit darin, Anrufe verschiedener Fahrer*innen aus dem meist ostdeutschen Raum anzunehmen und entsprechend der Anzahl der PKW-Plätze Familien und Flüchtende zu suchen, die eine Fahrt in die Region benötigen. Große Hilfe bereitete dabei die Übersetzungsarbeit von Natalia. 

Eine weitere Aufgabe bestand in der Vernetzung mit dem ansässigen IT-Team, um gemeinsam eine Struktur für die Vermittlung von Fahrer*innen und Flüchtenden zu erarbeiten. Das Ziel: Eine Matching-Plattform, die Fahrer*innen und Flüchtende mit gleichem Ziel automatisch vermittelt, nachdem sich beide Parteien mit ihren jeweiligen Daten registriert haben. Hierbei wurden – Stand jetzt – schon große Fortschritte gemacht. 

Auf großen Bildschirmen im Einkaufszentrum sind Abfahrtspläne von Bussen und Privatfahrzeugen angezeigt und freiwillige Helfer*innen sorgen für die Vermittlung. Ziel ist es, diesen Prozess weiter zu optimieren. So könnten die teils 36-Stunden-Schichten der Helfenden reduziert werden und Flüchtende erhalten schnell und mit wenig Aufwand eine sichere Fahrt bei verifizierten Fahrer*innen. Gerade Letzteres ist wichtig. Viele Menschen befürchten, dass ihre Pässe weggenommen werden oder sie in Autos von Menschen landen, die kriminelle Absichten verfolgen. Aus genau diesen Gründen spielt die Sicherheit im Vermittlungssystem eine große Rolle. Ein weiteres ehrgeiziges Ziel ist gesetzt: In weniger als 24 Stunden soll die An- und Abreise der Flüchtenden koordiniert werden. 

 

Die Flucht als Belastungsprobe

Viele Menschen berichten von traumatischen Erlebnissen. Sie sind gestresst, haben Angst davor, wie es weitergeht und möchten mit jemandem reden. Vor Ort gibt es kaum psychologische Betreuung. Viele der Kinder scheinen nicht ganz zu verstehen, warum sie hier sind. Beim Fußballspielen im Bettenlager oder beim Skaten durch die Gänge des Einkaufszentrums zeigt sich ein Stück Normalität in der sonst bizarren Situation. Während ein kleiner Junge über Grimassen lacht und ebenfalls seine Zunge rausstreckt, verrät ein Blick in das Gesicht der Mutter eine ganz andere Realität. Es ist von Sorge geprägt und in Gedanken vermutlich in dem Land, dessen Grenze nur 10 Kilometer entfernt liegt. Ein Land in dem Krieg herrscht. Ein Krieg in dem sich auch der Vater des kleinen Jungen befindet. 

Diese Zweigeteiltheit der Emotionen macht sich auch unter den Helfenden bemerkbar. Zum einen ist da das Unverständnis und die Wut über einen sinnlosen Krieg, der Millionen Menschen zu Flüchtenden macht und in Unterkünfte, wie die in Przemysl treibt. Auf der anderen Seite ist da auch Hoffnung und die kleinen Momente der Freude. Eine Familie, die in ein Auto nach Deutschland einsteigt, Kinder, die selbstgemalte Bilder mit Friedenstauben und Ukrainischen Flaggen aufhängen und ein Mann, der inmitten des Chaos der Gänge steht und Zuckerwatte verkauft.

Autor: Bo Sturm

+++ Update 09.03.2022 +++

Fahrplattform für Helfende und Geflüchtete aus der Ukraine steht 

Etwa 48 Stunden hat es gedauert von der Idee bis zum funktionierenden Prototypen. Mit Transfer-Ukraine.com haben wir eine schnelle Lösung für das Matching von Freiwilligen und transferbedürftigen Ukrainerinnen und Ukrainern entwickelt. Fahrende inserieren ihre geplante Fahrt mittels Formular in unsere Datenbank, Flüchtende können diese einsehen, eine Abholung vereinbaren oder ein Fahrten-Anfrage inserieren. Damit wollen wir vor allem dem unglaublichen Angebot freiwilliger Fahrten eine Audience geben und gleichzeitig der Nachfrage nach spezifischen Transferzielen eine Plattform geben.

Wir suchen weiterhin Unterstützung

Auf unserer neuen Landingpage, erklären wir alle unsere Hilfsaktivitäten detailliert und zeigen euch Anknüpfungspunkte für eure Hilfsbereitschaft. Wir arbeiten dabei mit einer Vielzahl von Partnern zusammen, die sich jeweils auf einen elementaren Bestandteil der Hilfsaktivitäten konzentrieren. Sollte es weitere Unterstützer geben, die sich unserer Organisation anschließen möchten und einen direkten Kontakt an die Grenzübergänge zur Koordination ihrer Bemühungen benötigen, meldet euch gern bei uns.

Unser Lagezentrum in Przemysl an der ukrainischen Grenze ist eingerichtet

Unser Mitarbeiter Leo ist seit Mittwoch Morgen 4:30 Uhr mit einem Wohnwagen vor Ort, hält die direkte Verbindung zu den Organisatoren und versorgt uns mit Updates zu den Bedarfen an Hilfsgütern und Transferfahrten. Dieses Lagezentrum ist ein Meilenstein unserer Initiative, weil wir dadurch erstmals eine Echtzeit-Informationsgrundlage haben. Das hilft uns wiederum auch, uns mit anderen Organisationen, die vor Ort helfen zu verbinden und alle Hilfsaktivitäten sinnvoll zu koordinieren.

Ausgebaute Partnerschaften mit Vodafone und Wunderflats

Mit Vodafone haben wir einen Partner gefunden, der die Problematik des oftmals fehlenden Datenvolumens der Handys von Geflüchteten adressiert. Vodafone hat eine Vielzahl von Sim-Karten mit 100GB Datenvolumen gespendet, um Geflüchteten einen sicheren Zugang zum Internet zu gewährleisten. Das Unternehmen Wunderflats hingegen setzt mit seiner Initiative bei der Wohnungssuche für Ukrainerinnen und Ukrainer an. Über ein einfaches Formular können sich Geflüchtete für eine vorübergehende, möblierte Privatunterkunft eintragen. Wir unterstützen diese extrem sinnvolle und stark nachgefragte Lösung mit der Kommunikation an Geflüchtete vor Ort und dem Aufnehmen in unsere Info-Materialien. Umgekehrt kommuniziert Wunderflats seinen Nutzern unsere Fahrplattform als Transferlösung zum gewünschten Zielort.

All diese digitalen und physischen Hilfsaktivitäten müssen nur systematisch kommuniziert werden, um an die Menschen zu gelangen, die wirklich Hilfe benötigen. Mit Vor-Ort-Ansprechpartnern und der Bereitstellung von Informationsmaterialen an den Grenzen sind wir bei dieser Aufgabe schon einen großen Schritt weiter gekommen.

+++ Update 07.03.2022 +++

Aus Theorie wird Praxis 

Die Lösung ist ein Mix aus Vor-Ort-Organisation und Online-Tool

Seit dem Feedbackmeeting zu unserer Fahrt am Sonntag steht fest womit wir den Menschen an der Grenze am meisten helfen können. Praktisch zeitgleich haben wir mit der Umsetzung begonnen und können in wenigen Stunden den Prototyp unserer Mitfahr-Plattform vorstellen. Diese ermöglicht es, dass Fahrer*innen ihre Fahrt auf unserer Website inserieren indem sie beispielsweise den vor Ort ausgehändigten QR Code scannen. Die Fahrt erscheint in unserem Online-Fahrplan und ist für alle Flüchtenden live sichtbar.

Auf der anderen Seite können sich Ukrainerinnen und Ukrainer bereits auf dem Weg in das Zwischenlager über angebotene Fahrten informieren, um ihre Wartezeit im Lager zu minimieren. Zusätzlich können Fahrt-Gesuche von Geflüchteten inseriert werden, um Helfende auf deren Zielort aufmerksam zu machen- Auf diese Weise werden beide Seiten miteinander verknüpft und die Organisation im Lager vereinfacht.

Alle Fahrten werden offengelegt, so dass maximale Transparenz garantiert werden kann.

+++ Update 07.03.2022 +++

Hilfe in Dresden benötigt

Wir suchen eine Person, die den Ukraine-Transfer Chat sowie die dazugehörigen Social Media Kanäle betreut. Dazu gehört das Beantworten von Fragen, die Extraktion und Weiterleitung wichtiger Meldungen.

Gerne kannst du unser Office mitbenutzen, Getränke, Transfer von Dresden nach Rossendorf und Verpflegung organisieren wir für dich.

Unser Konzept: Bei der Organisation von Transfer-Fahrten an die ukrainische Grenze stehen an den Auffanglagern nach unseren Erfahrungen viele hilfsbereite Menschen, die mit leeren Fahrzeugen zurückfahren müssen. Um das zu vermeiden, entwickeln wir eine Plattform über die sich sowohl Fahrer als auch Geflüchtete verbinden können.

+++ Update 06.03.2022 +++

48 Ukrainerinnen und Ukrainer mehr sind jetzt in Sicherheit

4:30 Uhr am Sonntag Morgen war es, als auch die letzten Fahrerinnen und Fahrer unserer Kolonne wieder in ihren eigenen Wohnungen ankamen. Eine mehr als 20-stündige Tour lag hinter ihnen und trotzdem war an Schlafen nicht zu denken. Zu vieles gab es zu verarbeiten, zu viele ungeplante Dinge sind passiert, die es notwendig machten alle Beteiligten unseres Projekts darüber zu unterrichten.

Sachspenden werden auch in Deutschland benötigt

Trotz dass vorab alles durchgeplant war, gab es für unser Hotline-Team alle Hände voll zu tun. Teilweise war eine kurzfristige Umverteilung von Unterkünften notwendig, teilweise mussten innerhalb weniger Stunden Sachspenden beschafft werden, um sie den hier angekommenen ukrainischen Familien zur Verfügung stellen zu können.

Sachspenden in Deutschland aufzutreiben, während ein Großteil derer gerade an die ukrainische Grenze transportiert wurde, entpuppte sich als kleine Herausforderung. Es hat jedoch nicht lange gedauert bis sich die Klamotten in den richtigen Größen im Kleiderschrank unserer Teammitglieder auffinden ließen und die Spende konnte rechtzeitig übergeben werden.

An der Grenze mangelt es nicht an Fahrzeugen, sondern an Organisation

Wenn man sich auf dem Weg Richtung Ostpolen befindet und einen Blick aus den Autofenstern wirft, wird schnell klar wie gigantisch die Hilfsbereitschaft der Menschen für die die Ukraine ist. Busse und LKW voll mit Hilfsgütern und Privatfahrzeuge in allen Größen füllten die Straßen – „Transport Humanitarny“ und ein Rotes Kreuz in den Scheiben machten die Fahrzeuge schnell als Hilfstransporte identifizierbar.

Angekommen am Grenzlager in Przemysl zum Beispiel zeigte sich jedoch die Kehrseite der Medaille. Eine unglaubliche Anzahl von Fahrzeugen stand in einer langen Reihe auf der Straße vor dem Bahnhof, der als Auffanglager umfunktioniert wurde. Auch aus der Schweiz und Italien waren Busse dabei und viele hatten das gleiche Problem: Die Abstimmung zwischen Fahrern und Geflüchteten. Es gab zwar eine handschriftliche Registrierung der Fahrzeuge vor Ort, das systematische Matching zwischen Transfer-Suchenden und Anbietenden fand jedoch praktisch nicht statt. Das führte dazu, dass zwar viele Fahrzeuge und viele Transfersuchende am gleichen Ort waren, aber nicht zeitnah oder gar nicht zueinander gefunden haben.

Dieses aktuelle Problem der Unplanbarkeit von Transfers führt trotz aller Hilfsbereitschaft auch zu einer Unsicherheit für die Geflüchteten. Seit Samstag Abend ist uns dieses Problem jetzt bekannt und wir arbeiten bereits an verschiedenen Lösungen. Aktuell scheint die beste Lösung eine Kombination aus Vor-Ort-Präsenz zur digitalen Fahrtenregistrierung und einer Online-Fahrplan-Datenbank zu sein. Über die genaue Umsetzung halten wir euch auf dem Laufenden.

+++ Update 05.03.2022 +++

Der Konvoi ist auf dem Rückweg – der zweite Teil der ersten Fahrt beginnt

Unsere erste Linienfahrt ist noch in vollem Gange. Am späten Nachmittag sind 14 Fahrzeuge an der polnischen Grenze angekommen. An den Hotspots Przemysl, Ustilyk und Medyka wurden die zahlreichen Hilfsgüter abgegeben und flüchtige Ukrainerinnen und Ukrainer in die Fahrzeuge aufgenommen. Doch was passiert dann?

Um die Kommunikation zu unterstützen haben wir ein Handout für alle Fahrzeuginsassen vorbereitet. Darin werden sie über die Route, unser Vorgehen in den nächsten Stunden, die Erstaufnahmeeinrichtungen und die Unterkunftsmöglichkeiten aufgeklärt und bekommen eine Ansprechpartnerin für Rückfragen während der Fahrt.

Eine Hotline für Übersetzung und Koordination aus der Ferne

Da nur ein Teil unserer Fahrer russisch oder ukrainisch spricht, haben wir einige unserer internationalen Mitarbeiter für die Übersetzung bereitgestellt. Sabine, Varditer, Marcel, Raphael und Wladimir stehen zur Unterstützung per Hotline zur Verfügung. Für die Gesamtorganisation ist zusätzlich ein Lagezentrum, bestehend aus 6 Personen rund um die Uhr erreichbar. Rückfragen zu Unterkünften, bürokratische Themen, organisatorisches oder Troubleshooting können so aus der Ferne in maximaler Geschwindigkeit bearbeitet werden.

Unser Partnernetzwerk wächst

Die Erstaufnahme in privaten Wohnräumen ist eine gute Alternative zu den Erstaufnahmeeinrichtungen. Mit Wunderflats haben wir dafür einen gleichgesinnten Partner gefunden. Das Berliner Unternehmen konzentriert sich auf private Wohnraumvermittlung und ist der optimale Ansprechpartner für alle die Wohnraum anbieten möchten. Noch viel wichtiger: Flüchtende können sich hier über freie Unterkünfte informieren und den überwiegenden Teil kostenfrei beziehen.

Im Bereich der Sachspenden hat unser Aufruf eine regelrechte Welle ausgelöst . Besonders hervorzuheben sind hier das Leon-Foucault-Gymnasium und die Grundschule Laubusch. Hier sind Kinder freiwillig in der Schule geblieben und haben Kartons mit Hilfsgütern gepackt und beschriftet. Ein paar Eindrücke von der grandiosen Hilfe folgen in Kürze.

+++ Update 04.03.2022 +++

Die Linie steht – Der erste Konvoi startet morgen früh um 7:00 Uhr

Nach einem ereignisreichen Donnerstag hat sich unsere Mission jetzt gefestigt. Wir haben Strukturen geschaffen, die es allen die helfen möchten ermöglichen sich uns ganz einfach anzuschließen. Alles was ihr dafür benötigt, ist ein Fahrzeug, einen Beifahrer und los gehts. Anmelden könnt ihr euch über dieses Formular.  Sobald ihr dieses ausgefüllt habt, meldet sich ein Mitarbeiter der Biofabrik bei euch bezüglich der nächsten Schritte.

Eine regelmäßige Linienverbindung zwischen Dresden und der Ukraine

Für unseren ersten Transfer, der am Samstag Morgen um 7:00 Uhr in Rossendorf startet, haben sich inzwischen 14 Fahrzeuge zusammengefunden. Am wichtigsten ist jedoch, dass eine feste Linie eingerichtet wurde, zwischen Dresden-Rossendorf und der Stadt Przemysl in Ostpolen. Immer mittwochs und samstags um 7:00 Uhr starten wir. Durch die festen Zeiten und die vorab über die Anmeldung geplanten Fahrzeuge erreichen wir eine maximale Planbarkeit der Transfers. Somit können sich unsere Kontaktpersonen und die Flüchtenden in den Auffanglagern vorbereiten auf die Abholung und Helferinnen und Helfer, die Wohnräume bereitstellen ebenfalls.

Bei der Planung unserer Aktivitäten sind uns Skalierbarkeit und Organisation besonders wichtig. Mit der stetig wachsenden Datenbank an Fahrern und Fahrerinnen, den festen Routen und den klaren Anlaufpunkten für Sachspenden, sind wir bereit für viele weitere Fahrzeuge und hoffen schon am Mittwoch mehr als 100 Menschen in unserem Konvoi mit nach Deutschland, in Sicherheit, bringen zu können.

 

Feste Partner und Anlaufstellen für Sachspenden

Wir sind überwältigt in welch kurzer Zeit eine riesige Menge Sachspenden zusammengekommen sind. An mittlerweile 13 verschiedenen Standorten können Sachspenden abgegeben werden, die wir im Rahmen unserer Linie an die ukrainische Grenze transportieren.

+++ Update 03.03.2022 +++

Was haben wir vor?

Gemeinsam mit lokalen Partnern organisieren  eines regelmäßigen Transfers zwischen Deutschland und Ostpolen kümmert, um die geflüchteten Menschen in sichere Regionen und warme Unterkünfte zu bringen. Unsere konkreten Maßnahmen sind.

  • Organisation einer Busbrücke zwischen den Grenzübergängen in Ostpolen und Deutschland
 
  • Transport von Hilfsgütern nach Ostpolen unter Begleitung von Biofabrik-Mitarbeitern, um sicherzustellen, dass Spenden wirklich dort ankommen, wo sie benötigt werden
 
  • Auf dem Rückweg nach Deutschland Mitnahme von Geflüchteten und Hilfe beim Finden von Unterkünften
 
 

Wie könnt ihr helfen?

 

Sachspenden

Unser Team war bereits am 27.02.2022 persönlich an der polnisch-ukrainischen Grenze, um die Situation mit eigenen Augen zu sehen und um zu verstehen, was den Menschen dort wirklich helfen würde. Da sich dort tausende Menschen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt versammeln, werden im Moment vor allem Sachspenden benötigt:

  • Medizinische Produkte, wie Verbandsmaterial und Erste-Hilfe-Sets
  • Haltbare Lebensmittel, wie z.B. Konserven, Reis, Nudeln, etc.
  • Hygieneartikel (Frauen und Kinder)
  • Geladene Powerbanks
 
Nicht benötigt werden:
 
  • Alltagskleidung
  • Kinderspielzeug
  • Frische Lebensmittel
  • Elektrische Geräte
 
Weitere Informationen können beim Ukrainischen Koordinationszentrum Dresden, der Direkthilfe Dresden, der Pfarrei Selige Märtyrer Dresden oder der Bürgerbeteiligung Sachsen entnommen werden.
 
 
 Geldspenden

Geldspenden werden vor allem auf ukrainischer Seite dringend benötigt. Um sicherzustellen, dass diese auch wirklich ankommen, arbeiten wir zusammen mit der auf Katastrophenversorgung spezialisierten Dresdner Initiative Arche Nova e.V., die uns folgendes Spendenkonto zur Verfügung stellen:

Kontoinhaber: arche noVa e.V.
Bank: Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Ukrainehilfe Biofabrik
IBAN: DE78 8502 0500 0003 5735 00
BIC: BFSW DE 33 DRE

 

Unterkünfte

Die unzureichende Rechtslage in Deutschland bezüglich ukrainischer Flüchtlinge sowie volle Flüchtlingsheime machen die Aufnahme in staatlichen Unterkünften kompliziert. Daher ist die optimale Lösung die Erstaufnahme in privaten Unterkünften.
 

Für Rückfragen, Partnerschaften, um Sachspenden oder Wohnraum zur Verfügung zu stellen, kontaktiert uns unter +49 (0) 351 31 62 8888 oder unter ukraine-hilfe@biofabrik.com